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Vom Aufstehen am Anfang der Schulstunde bis zum Läuten

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Der „Professor“ kommt herein, die Klasse erhebt sich, Ruhe kehrt ein und die SchülerInnen begrüssen ihre Lehrkraft mit einem „Guten Tag“.
Vergleichen wir den Schulalltag des Brukenthalgymnasiums mit dem des Gymnasiums Muttenz sehen wir Ähnlichkeiten, aber auch einiges, das verschieden läuft.
Die 9.-12. Klassen haben morgens (07.20/08.00-14.00 Uhr) und die 5.-8. Klassen nachmittags (14.00-19.00 Uhr) Unterricht. Die Sommerferien dauern drei Monate, dafür gibt es nur zwei Wochen Ferien um Weihnachten und eine im Februar. In Muttenz sind die Ferien mehr über das ganze Jahr verteilt. Dreimal in der Woche fängt die Schule für die 9.-12. KlässlerInnen um 08.00 Uhr an und zweimal um 07.20 Uhr. Die Stunden dauern 50 Minuten mit jeweils einer zehnminütigen Pause dazwischen. Eine Mittagspause findet wegen den Morgen- und Nachmittagsblockzeiten nicht statt. Einige BrukenthalschülerInnen gehen während einer Pause schnell zu einer nahe liegenden Pizzeria, um sich ein Stück Pizza zu holen, damit sie bis um 14.00 Uhr nicht ganz verhungern oder es wird ein „Znünibrötli“ von zu Hause mitgebracht. Der Stundenplan ist wie bei uns ein Wochenplan und ein Schuljahr ist in Semester aufgeteilt.
Wie bei uns kann man zu den obligatorischen Fächern Freifächer nehmen, und nach der 8. Klasse müssen sich die SchülerInnen für ein Hauptfach entscheiden. Die obligatorischen Fächer und das Wahlfachangebot sind ähnlich wie bei uns, ausser dass natürlich Rumänisch unterrichtet wird und es Volkstanz als Freifach gibt. Die Schwerpunkte sind Mathematik/Informatik, Naturwissenschaften, Philologie, und Mathematik/Informatik intensiv. Bereits in der 3. Klasse fängt der Englischunterricht an, und mit dem Deutsch reden geht es schon im Kindergarten los. Die SchülerInnen können ausser für Laborstunden im gleichen Zimmer bleiben, und die LehrerInnen wechseln von Klasse zu Klasse. Die Schulpulte sind in Reihen angeordnet und jeweils zwei SchülerInnen sitzen an einem Pult, Die Klassen sind viel grösser als bei uns. Als ich im Unterricht dabei war, waren es 33 SchülerInnen. Die Aemter des/der KlassenlehrerIn und des/der KlassensprecherIn existieren auch. Ausserdem werden die SchülerInnen geduzt. Benotet wird von 1-10, wobei 10 die beste Note ist. Der Durchschnitt der Zeugnisnote eines Faches wird aus einer mündlichen Note und 2-3 schriftlichen, unter anderem einer Semesterarbeit, ausgerechnet. Jede/r SchülerIn hat ein Notenheftchen, in dem die Zwischennoten und die Endnoten festgehalten werden. In manchen Fächern werden Scripts ausgeteilt, es wird diktiert, notiert, diskutiert und sowohl in unvorbereiteten wie vorbereiteten Tests geprüft. Aufsätze, wie wir sie auch kennen, werden ebenfalls geschrieben, ab und zu gibt es Projekte und Vorträge in Gruppenarbeit oder alleine. Hausaufgaben müssen normalerweise auch gemacht werden: Dies wird kontrolliert. Wer jedoch eine/n AustauschpartnerIn beherbergt, darf dies auch mal als Ausrede benützen für nicht erledigte Hausaufgaben. Bücher zu lesen sind sich die BrukenthalschülerInnen auch gewohnt.
Nun zu Ausflügen und Klassenlagern. Tagesausflüge gibt es wie bei uns, jedoch keine Klassenlager. Dafür finden jedes Jahr verschiedene Austauschprojekte mit Partnerschulen im Ausland statt, was bei den SchülernInnen sehr beliebt ist. Spezielle Anlässe sind der „Fasching“, bei dem die Klassen selbstgeschriebene Theaterstücke aufführen, und es wird auch eine Miss- und Misterwahl vollzogen, die beide aus den 9. Klassen ausgewählt werden. Bei der Matur (rum.: Bakkalaureat) müssen sechs Fächer abgeschlossen werden: Deutsch, Mathe, Englisch, Rumänisch, Biologie oder Physik, Chemie oder Informatik.
Wie wir selbst miterlebt haben, ist der Schulalltag am Bruk und am Gym Muttenz gar nicht so unterschiedlich. Auch die Bruk-GymnasiastenInnen wählen ein Schwerpunktfach, allerdings mit weniger Wahlmöglichkeiten als die Muttenzer. Sie plagen sich mit denselben Fächern wie wir, fangen aber schon früher mit Englisch an, was ich für einen Vorteil halte. Etwas für mich Wichtiges fehlt den BrukenthalernInnen jedoch, und das wäre die Mittagspause, auf die ich nicht verzichten möchte.

Germaine

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