SchülerInnen, LehrerInnen und Mitarbeitende des Gym Muttenz erscheinen z.T. „italienisch gekleidet“ und erhalten ein italienisches Menu, umrahmt mit entsprechender Dekoration, Musik und einem Info-Tisch. Ein feierlicher Beginn anlässlich 150 Jahre Italien. Die Gruppe ZOOM schliesst sich an mit einer Aktion über gesunde (mediterrane) Ernährung. Angetrieben durch das Schwerpunkt-Thema kommen einige entsprechende Sprachkurse, Ergänzungsfachkurse und Projekte zustande. Stellwände, Flyer, die Kultur-Agenda und die Website informieren…
Unter „Italianità“ werden auch Themen wie Rassismus, internationale Zusammenarbeit und Migration angegangen. Insofern lässt sich der Besuch mehrerer Klassen des Gym Muttenz bei diesen interaktiven Workshops internationaler Organisationen leicht mit dem Jahresthema verbinden.
Wer sich von der „Italianità“ angesprochen fühlt, geht vielleicht auch an ein politisches Podium, bei dem über Vor- und Nachteile der Migration diskutiert wird.
Schülerinnen und Schüler aus ganz Italien und die begleitenden Lehrpersonen besuchen auf ihrer einwöchigen Schweiz-Tour unser Gymnasium. Die italienischen Gymnasiasten haben bei einem Wettbewerb gewonnen, der von der Schweizer Botschaft zusammen mit dem italienischen Bildungsministerium lanciert wurde. Sie hatten Kurzfilme über die italienisch-schweizerischen Beziehungen produziert. Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa begrüssen wir die Gäste im Foyer mit einer kurzen Rede und einer Breakdance-Kostprobe, bevor wir ihnen die Schule zeigen. Es folgt ein gemeinsamer Rundgang in der Stadt und schliesslich gibt es ein Abendessen in einem Cliquenkeller. Die Beiträge und Filme, sowie Informationen zum Wettbewerb, der auch nächstes Jahr weiter geführt wird, sind online.
Das „Italianità“-Konzert findet mit dem Jugend-sinfonieorchester der AMS Muttenz statt. Passend zur 150-Jahrfeier werden u.a. Werke des italienischen Komponisten präsentiert, den jeder Italiener mit dem Risorgimento verbindet: Giuseppe Verdi. Zuvor können Lehrpersonen und Mitarbeitende an einem „italienischen Triathlon“ teilnehmen (Weinprobe, Essen, Concerto – organisiert von Adrian Marbacher).
Lanciert von Jürg Hostettler entsteht ein Bild, das zeigt, woher die Schülerinnen und Schüler, Mitarbeitende und Lehrpersonen unserer Schule kommen und welche Impressionen zur „Italianità“ ihnen zuhause oder unterwegs zum Gym Muttenz begegnen. Die Landkarte "Italianità nella nostra regione" geht den Spuren einer der wichtigsten Immigrationen nach und soll aufzeigen, wie unsere Region von der italienischen Präsenz profitiert hat.
Mit Hilfe italienischer Verwandter und ihres Italienischlehrers Reto Boerlin serviert die Klasse 1IW für alle ein feines, geselliges Mittagessen auf dem Gym-Vorplatz und spendet den Erlös dem Waisenhaus Basel.
Eine der Gruppen besucht u.a. die Schweizer Schule Rom. Weitere Reisen nach Italien, ins Tessin oder italienischsprachige Bündnerland folgen…
Inspiriert und beflügelt durch das Schwerpunkt-Thema nimmt die Gruppe ihre Arbeit auf und beschäftigt sich u.a. mit „Italianità-Themen“. Im Januar werden sie die Regio Model UN in Basel, im März die Students‘ United Nations in Genf besuchen.
Der Ergänzungsfachkurs „Vom Tell zum Garibaldi“ zeigt den Kino-Klassiker „C’era una volta il West“ u.a. mit Henry Fonda, Claudia Cardinale und Charles Bronson. Musik: Ennio Morricone. In der Pause gibts eine italienische Verpflegung.
Lehrpersonen und Mitarbeitende des Gym Muttenz verfolgen angeleitet von Jürg Hostettler Spuren der italienischen Einwanderung in Basel. Der amüsante und informative Rundgang beginnt vor der Kaserne und endet in einer italienischen Pizzeria.
Der Ergänzungsfachkurs „Vom Garibaldi zum Tell“ bietet zum Abschluss des Kurses und des Schwerpunktjahres eine Podiumsdiskussion über „grenzen- und kulturübergreifende Beziehungen“ im Gym-Foyer (siehe separater Bericht in dieser Ausgabe).
Der Jahresschwerpunkt „2011 – Italianità am Gym Muttenz“ sollte vom 1. Februar bis anfangs November dauern und ist damit Geschichte. Leider konnten wir das Ende der unsäglichen Ära Berlusconi nicht mehr während des Projekts feiern. Immerhin lieferten uns die katastrophalen politisch-ökonomischen Zustände in Italien reichlich Gesprächsstoff und Anregungen für den Unterricht. Wir haben versucht, den zweitwichtigsten Handelspartner der Schweiz mit seiner reichhaltigen Kultur und Geschichte näher zu bringen. Die wunderschöne italienische Sprache und deren Erlernen wollten wir fördern, aber auch Themen, die wir im weiteren Sinne zur „Italianità“ zählten, wie Migration, Rassismus, Solidarität, Heimat und Fremdsein wollten wir an unserer Schule vertieft behandeln. Auch der soziale, festliche Aspekt kam nicht zu kurz.
Bleibende Spuren an unserer Schule, zumindest solange das Gebäude noch stehen wird, sind sicher die Ausstellungen und Anregungen. Da dieser Jahresschwerpunkt als Pilotprojekt diente, sollte er zur Nachahmung anregen. In diesem Sinne hoffen wir auf ein neues Thema im 2013 oder 2014, sofern es dem Spardruck trotzen kann.
Für die Projektgruppe: Andrea Gerber und Jan Pagotto