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Taxi bitte!

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Im Gegensatz zu der Schweiz fahren in den wohlhabenderen Gegenden Hermannstadts viele Leute Taxi, weil es so günstig ist. Abgerechnet wird in den rumänischen Taxis pro Kilometer, und ein Kilometer kostet gerade mal 1.5 Lei, was umgerechnet 75 Rappen sind. Wenn genug Leute zusammenkommen, muss man mit dem Taxi sogar manchmal gleich viel oder noch weniger als mit dem Bus bezahlen. In ganz Hermannstadt sieht man höchst selten jemanden auf einem Fahrad sitzen. An manchen Strassen in Rumänien findet man sogar Schilder, welche zeigen, dass das Fahradfahren untersagt isti, was auf einigen Strassen vielleicht auch sicherer ist, da der Fahrstil einiger Fahrer etwas zu wünschen übrig lässt. Auch zu Fuss gehen in Hermannstadt nicht so viele Menschen wie bei uns, was wohl an den tiefen Taxipreisen liegt. Man gewöhnt sich sehr schnell daran, überall hin das Taxi nehmen zu wollen. Die Taxifahrer verdienen in Hermannstadt auch ziemlich Geld, weil das Taxi so häufig genutzt wird. Aber so schön es auch ist, sich für wenig Geld überall hinkutschieren zu lassen, das Taxi hat auch seine Nachteile: Die Taxifahrer in Hermannstadt fahren oft ziemlich rücksichtslos, sie kurven etwas zu eng an anderen Autos vorbei und überholen schnell, wo man bei uns nie überholen würde. Oder wenn beispielsweise der Taxometer mal runterfällt, lässt der Taxifahrer einfach das Steuerrad los und sucht seinen Taxometer! Manchmal wird neben dem Fahren auch noch schnell eine SMS geschrieben. Ausserdem versuchen die Fahrer einem manchmal etwas mehr Geld, als man eigentlich bezahlen müsste, abzuknöpfen. Für weitere Strecken wird entweder der Bus oder der Zug genommen. Auch bei diesen beiden Verkehrsmitteln sind die Preise deutlich tiefer als bei uns in der Schweiz. SchülerInnen müssen mit ihrem Schulzeugnis nur die Hälfte bezahlen. Wobei eigentlich auch „Nicht-SchülerInnen“ ziemlich einfach zum halben Preis fahren könnten, denn die Kontrolleure schauen in Rumänien oft nicht so genau hin, also kann man, wenn man nicht zu alt ist, einfach ein Zeugnis von einem/r SchülerIn ausleihen und dessen/deren Vorteile nutzen. Sehr auffällig sind die Unterschiede zwichen den Schnellzügen und den Bummelzügen, die in jedem Dorf halten. Die Schnellzüge sind modern und mindestens gleich schön und gepflegt wie die in der Schweiz. Die langsamen Züge dagegen, die zum Teil doppelt so lang für die gleiche Strecke brauchen, sind stark heruntergekommen. Vorallem sind die Toiletten schrecklich. Es scheint, als würden sie selten geputzt. Und das Toilettenpapier wird auch nicht allzu häufig nachgefüllt. Allerdings ist Reisen mit solchen Zügen viel billiger als mit den Schnellzügen. In Rumänien zahlt man also nicht nur je nach Strecke, sondern auch je nach Art des Zuges. Sehr auffällig sind die vielen Autos in Hermannstadt. Die Menschen scheinen äusserst autobezogen zu sein. SchülerInnen lassen sich mit dem Taxi oder von ihren Eltern zur Schule fahren. Es wirkt vollkommen selbstverständlich, dass die Eltern ihre Kinder überall hinchauffieren.
Eine weitere Eigenart im rumänischen Verkehr hat mit Autostopp zu tun. Wenn man auf der Strasse jemanden wie wild mit den Armen wedeln sieht, heisst das nicht, dass da ein Verrückter am Strassenrand herumhüpft, sondern das ist einer, der wie viele andere Rumänen Autostopp macht. Die Mitreisenden bezahlen jedoch ihre Fahrer immer, als ob sie mit einem Taxi gefahren wären, so dass eigentlich beide Seiten profitieren.
Zusammengefasst kann man sagen, dass der grösste Unterschied beim Verkehr die Preise sind. Und das wirkt sich, wie es scheint, auf den ganzen Verkehr aus.
In den Dörfern trifft man manchmal auf ein Verkehrsmittel, das man bei uns praktisch nie mehr sieht und welches den clichéehaften Vorstellungen von Rumänien sehr entspricht: Ein kleiner Holzkarren, der von einem Pferd gezogen wird.

Tonja

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