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Eine erste Intervisionsgruppe von Lehrpersonen am Gymnasium Muttenz

Seit Frühjahr 1997 besteht am Gymnasium Muttenz eine Intervisionsgruppe: Lehrpersonen treffen sich alle ein bis zwei Monate, um Probleme und Themen aus dem Schulalltag, die sie persönlich betreffen, gemeinsam zu besprechen. In der Gruppe arbeiten etwa acht Lehrerinnen und Lehrer unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Fachbereichen zusammen.

Die Intervisionsgruppe ist im Rahmen des Qualitätsentwicklungs-Programms entstanden und ist eines der konkreten Ergebnisse dieses umfassenden Prozesses, auf den sich das Gymnasium Muttenz eingelassen hat.

Was ist Intervision? Intervision bedeutet, dass in einer Gruppe die eigene berufliche Tätigkeit kritisch reflektiert wird. Einerseits sollen für konkrete Probleme konkrete Lösungen gefunden werden, andererseits geht es auch um eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle am Arbeitsplatz und mit der Frage, wie diese Rolle in die Gesamtheit der eigenen Person integriert werden kann. Von der Supervision unterscheidet sich die Intervision darin, dass keine aussenstehende Fachperson diese Auseinandersetzungen leitet., sondern jedes Mitglied die gleiche Verantwortung für die Gruppe übernimmt.

Der Beruf der Lehrerin und des Lehrers erfordert eine persönliche Auseinandersetzung mit der einzelnen Schülerin respektive dem einzelnen Schüler und mit einer ganzen Schulklasse. Für vergleichbare soziale Berufe ist Super- oder Intervision vorgeschrieben oder jedenfalls eine Selbstverständlichkeit.

Inhalte: Unsere Gruppe befasst sich mit zahlreichen Themen. Meist beginnen die Sitzungen damit, dass ein Mitglied eine konkrete Konfliktsituation aus seinem Berufsalltag schildert. Die Gruppe setzt sich damit auseinander, die einzelnen Mitglieder erzählen von ihren eigenen Erfahrungen, und gemeinsam werden verschiedene Lösungswege aufgezeigt. Das betroffene Mitglied ist frei, entsprechende Anregungen aufzunehmen und umzusetzen.

Für die Mitglieder der Intervisionsgruppe sind diese regelmässigen Auseinandersetzungen zu einer nicht wegzudenkenden Gelegenheit geworden, um die Anforderungen und Widersprüche des Lehrerberufes bewusst zu machen, auszuhalten und im besten Falle so zu gestalten, dass sie für unsere pädagogische Arbeit fruchtbar werden. In der Gruppe geben wir uns die fachlich-pädagogische und die persönliche Unterstützung, auf die wir als Pädagogen angewiesen sind. Das ist möglich, weil sich eine freundschaftlliche Grundlage entwickelt hat und wir uns darum bemühen, auch die Sinne ernst zu nehmen: Jede Sitzung verbinden wir mit erlesenem Essen und Trinken, eingedenk der Maxime, dass Lust die Basis jedes positiven pädagogischen Tuns ist, also auch des intervisionistischen.

Kontaktperson: Daniel Nussbaumer